Kinder wachsen mit körperlicher Nähe auf – und die tut eigentlich immer gut. Aber manche Erwachsene missbrauchen das Vertrauen der Kinder. Und gerade im nahen sozialen Umfeld verschwimmen die Grenzen zwischen Zärtlichkeit und Missbrauch sehr langsam. „Ja, ich mag meinen Onkel. Nein, ich mag nicht, wie er mich gerade anfasst!” Viele Kinder verstummen, wenn sich ihre Ja- und ihre Nein-Gefühle widersprechen. Mit „Mein Körper gehört mir!“ haben wir für die 3. und 4. Klassen ein Theaterstück an den Trenknerweg geholt, das die Kinder ermutigen soll, ihren Nein-Gefühlen uneingeschränkt zu vertrauen, anderen von ihnen zu erzählen und sich Hilfe zu holen. Die kurzen Szenen von „Mein Körper gehört mir!“ schildern Situationen, in denen die körperlichen Grenzen von Kindern überschritten und verletzt werden und thematisieren Facetten sexueller Gewalt. Dabei sind sie nah am Alltag erzählt. So können die Kinder leicht nachvollziehen, wie andere Jungen und Mädchen ihre Nein-Gefühle erkennen und sollen sich im Dialog mit den Akteuren selbst mit einbringen. Zudem können sie beobachten, wie sie Hilfe suchen und finden – bei der Mutter, die zuhört, beim Hausmeister, der die Polizei einschaltet und bei der Lehrerin, mit der sich offen über alles reden lässt. In anschließenden Gesprächen im Klassenverband wird das Thema des Theaterstücks aufgearbeitet und noch einmal intensiv besprochen.
Inszeniert wird das Ganze von der Theaterpädagogischen Werkstatt, einem Projekt, dass sich zur Aufgabe gemacht hat, Kindern und jungen Menschen mit Hilfe von Inszenierungen Strategien zur Lebensbewältigung an die Hand zu geben.
Die Organisation an den Schulen übernimmt der Verein Dunkelziffer e.V., die sich seit 1993 gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und gegen Kinderpornographie, mit Therapie, Beratung, Prävention und Fortbildung einsetzen.
Für weitere Informationen können Sie auf die Internetseiten schauen:
Theaterpädagogische Werkstatt
Dunkelziffer e.V.